Westerberg: Idylle für Tier und Mensch

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Aufzuchtort unserer Wagyu-Rinder vor den Toren Münchens.


70 Hektar Weideland für unsere Wagyu-Rinder

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Genetische Grundlagen von Wagyu Rindern

Unsere Zuchtgrundlage, Der Gentest

Wir testen alle unsere Rinder bei Agrobiogen mit einer Haarprobe auf ihre Abstammung und ihre besonderen genetischen Veranlagungen.

Wir tun dies, weil von der Belegung einer Mutterkuh bis zum geschlachteten Rind mehr als fünf Jahre vergehen und wir erst nach Ablauf dieser Zeit prüfen können, ob die Marmorierung und der Schmelzpunkt des Fettes unseren Ansprüchen an die Fleischqualität genügt. Mit unserem Gentest können wir schon im Vorfeld mit einer 60% Wahrscheinlichkeit das Ergebnis vorhersagen (die anderen 40% resultieren aus dem Futter und dem Alter der Tiere).

 

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Der Exon 5 / bGH Test

Mit diesem Test unterscheidet man mehrere Varianten des Gens des Wachstumshormons eines Rindes, welches u.a. für das Wachstum und die Fetteinlagerung (Marmorierung) der Skelettmuskel eine Rolle spielt.

Es gibt 6 verschiedene Genotypen: CC / BC / BB / AC / AB / AA

Die Doppelung ist jeweils durch die väterliche und mütterliche Genkopie begründet.

Die für die Zucht bevorzugten Varianten sind mit abnehmender Tendenz CC / BC und BB.

CC bedeutet, dass beide Elternteile diese guten Eigenschaften weitervererbt haben. 

Auch über die Abstammungslinie gibt der Test Auskunft.

C / bedeutet original Wagyu mit Herkunftsnachweis

B / bedeutet Herkunft aus Japan ohne direkten Herkunftsnachweis

A / bedeutet Herkunft aus Japan, aber mit früheren Einkreuzungen aus westlichen Ländern

 

Der SCD-Test

Dieser Test kommt aus Japan und gibt Auskunft über die Zusammensetzung der Fettsäuren. Hierbei stehen die Genotypen A und V für unterschiedlichen Aminosäuren, welche wiederum in Beziehung zu Fett mit niedrigem bzw. höherem Schmelzpunkt liegen.

A bedeutet niedriger Schmelzpunkt und ist damit die bevorzugte Variante.

Tiere mit AA (also niedriger Schmelzpunkt von beiden Elternteilen vererbt) sind damit die begehrtesten.

AA Aminosäure Alanin ausschließlich eingebaut, zu bevorzugende Eigenschaft

VV Aminosäure Valin ausschließlich eingebaut, ungünstige Eigenschaften

AV Mischzustand

 

Der CAPN-Test

Der CAPN Test unterscheidet die Varianten des Genes für Calpain. Das Enzym Calpain wird nach dem Tod des Tieres aktiv und ist am Abbau  der Muskelfasern beteiligt. Durch diesen Abbau wird das Fleisch durch den Reifeprozess in zwei bis drei Wochen zunehmend zarter. Die Varianten C/C stehen für zartes Fleisch und die Varianten G/G für zäheres Fleisch.

 

Der CAST-Test

Calpastatin (CAST) ist ein Zellfaktor, welcher sich hemmend auf die Fleischreifung ausübt. Er unterdrückt die Aktivität von Calpain. Je höher der Wert von Calpastatin ist, desto zäher wird später das Fleisch. Die Gen Varianten C/C haben einen niedrigen Calpastatin Wert und werden dadurch bevorzugt.

 

Die Bewertungsskala

 

EigenschaftMarkerGen VarianteEinzelwertigkeit
Wachstum und Fett bGH CC 33,4
    BC 26,8
    BB 20,1
    CC 33,4
    AC 33,4
    AB 6,7
    AA 0
Fettsäureverteilung SCD AA 16,7
    AV 8,4
    VV 0
Zartheit CAPN316 C/C 16,7
    G/C 8,4
    G/G 0
  CAPN4751 C/C 16,7
    C/T 8,4
    T/T 0
  CAST C/C 16,7
    G/C 8,4
    G/G 0

Mit diesem 100 Punkte Bewertungssystem, mit einer Skala von 0 (am wenigsten vorteilhafte genetische Ausstattung) bis 100 (beste genetische Voraussetzungen), kann man sehr gut die einzelnen Eigenschaften eines Tieres bestimmen und hat einen verlässlichen Vorhersagewert und Kontrolle über dessen Fleischqualität. Durch die eigenen Erfahrungswerte in unserem Schlacht- und Verarbeitungsbetrieb können wir ständig kontrollieren, ob die Fleischqualität mit den Testergebnissen übereinstimmt.